Katharina Dauer

 

Über mich

 

Geboren 1968 in Anklam, einer kleinen Stadt im Nordosten der damaligen DDR, lernte ich früh, in Geschichten zu denken – lange bevor ich begann, sie aufzuschreiben. Als Kind verschlang ich Bücher mit einer Gier, die nur nächtliches Licht versteht: unter der Bettdecke, mit Stift, Heft und Taschenlampe, entstanden meine ersten Verse, meine ersten Erzählungen. Noch unbeholfen, aber getrieben von einer Sehnsucht, die mich bis heute begleitet: der Welt eine andere, eigene Ordnung entgegenzusetzen.

Nach dem Abitur zog es mich nach Berlin – in die brodelnde Wendezeit hinein, als alles möglich und nichts sicher war. Ich arbeitete als Volontärin in einem Zeitungsverlag, doch kaum hatte ich begonnen, mir ein Leben aufzubauen, veränderte sich die Welt. Die Wende 1989 war für mich mehr als ein politisches Ereignis – sie war ein Aufbruch ins Unbekannte. Ich heuerte auf einem Passagierschiff an, wurde Stewardess, befuhr die Weltmeere, sammelte Eindrücke und Geschichten, die ich damals nicht aufschreiben konnte, weil das Leben zu laut war.

Jahre später, 2002, stand ich auf der Documenta 11 in Kassel vor Ecke Bonks begehbarem Kunstwerk Buch der Wörter. Ein Moment, der in mir etwas löste: die Erinnerung an den Zauber des Schreibens, an das Gewicht und die Schönheit jedes einzelnen Wortes. Ich kehrte zurück – nicht ans Meer, sondern zur Sprache.

Es folgten Miniaturen, Kurzgeschichten, schließlich das Prosa-Studium an der Textmanufaktur. Ein Krimipreis, ein Entschluss: keine Wettbewerbe mehr, sondern Raum für das Eigene. Heute ist die Rohfassung einer Romandilogie geschrieben, zwei weitere warten auf ihre Stunde.

Ich lebe mit meinem Mann in Mittelhessen, bin Mutter zweier Töchter und arbeite als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Schreiben bleibt mein heimliches Logbuch – voller Kurswechsel, voller Wind.